Wohin? – 13.02.22

Vor meinem inneren Auge habe ich einen Künstler, der einmal da und einmal dort in Salzburgs Innenstadt anzutreffen ist. Er ist ganz in Silber gekleidet, selbst Gesichtshaut und Hände sowie Haare leuchten silbrig. Meist steht er reglos da mit einladender Geste – nein, eigentlich steht er nicht, sondern er schwebt. Wie er das macht, ist mir immer neu rätselhaft. Ich denke mir, dass er genau das sein will: ein Hinweis auf etwas Rätselhaftes, etwas zum Nachdenken, etwas Fragwürdiges oder sogar auf etwas Größeres, vielleicht Unwirklich-Himmlisches?

Der Text der Lesung aus dem Korintherbrief führt unseren Blick über das Irdische hinaus in die schwierigen Fragen über all das, was nach unserem Tod sein wird. Fragen, die wir uns nicht so gerne stellen, Fragen, die angesichts verschiedener Ereignisse aber auftauchen und vor die wir gestellt werden. Gibt der Text eine Antwort darauf?

Paulus versucht seiner Gemeinde und uns Hilfen anzubieten indem er schreibt: Christus ist auferweckt worden und mit ihm gilt das auch für alle Menschen – bis zu uns ins 21. Jahrhundert und darüber hinaus.

Es bleibt rätselhaft, was auf uns zukommt. Gleichzeitig aber dürfen wir uns bei Gott geborgen wissen. Es bleibt geheimnisvoll, was uns erwartet. Gleichzeitig ist Gottes Liebe die Sicherheit unseres Daseins. Es ist unfassbar für unseren menschlichen Verstand wie und was nach unserem irdischen Tod sein wird. Gleichzeitig leben wir im Vertrauen, dass Gott unseren Einsatz lohnt.

Vielleicht entdecken Sie ein Kunstwerk oder eine Kunstinstallation, die Ihren Gedanken eine Antwort auf das „Wohin“ anbietet!

Sr. Gerlinde Kauba MC

6. Sonntag im Jahreskreis /  1 Kor 15,12.16-20