Wallfahrt zum Korbinianschrein im Dom zu Freising
Ein Bericht von Sr. Hildegard Weismüller, MC – Freising, 19. November 2020
„Wohin gehst Du?“
Inspiriert vom Impuls, unter Bedingungen der Corona-Pandemie allein, in der Familie, mit Freunden oder Nachbarn den eigenen Pilgerweg zum Heiligen Korbinian zu finden, gingen drei Missionarinnen Christi, Sr. Annelies, Sr. Ulrike und ich aus der Schwesterngruppe in Freising auf Wallfahrt zum Schrein des Hl. Korbinian.
Ausgangspunkt war die Kirche St. Jakob in Vötting, die auf einer Nebenstrecke des St. Jakob- Pilgerweges liegt. Wir sammelten uns dort im Bewusstsein, dass wir nicht allein unterwegs sind, sondern mit anderen Pilgern, die auch betend und schweigend ihre Korbinians-Wallfahrt gestalten.
Bereits bei der Laudes lasen wir die Lebensbeschreibung des Hl. Korbinian als Pilger und Patron der Erzdiözese. Mit der Bitte an Gott, auf unserem Lebens- und Glaubensweg mit uns zu sein und uns und alle Menschen unterwegs zu segnen, brachen wir zur zweiten Station, zur Korbinianquelle auf. Unterwegs freuten wir uns an dem sonnigen Herbsttag und seinen Farben.
Angekommen an der Quelle, rasteten wir etwas. Die Nähe der Quelle erinnerte uns an das Wasser der Taufe und an den Text vom lebendigen Wasser im Evangelium. Die Gedanken mündeten von selbst in Bitten und Dank für alle Getauften, mit denen wir im Glauben an Jesus Christus verbunden sind.
Nach einer kleinen Brotzeit, die einfach dazugehörte, brachen wir zur Pfarrkirche St. Georg in Freising auf. Es ist die Kirche, in der wir gewöhnlich an den Gemeindegottesdiensten teilnehmen.
Von daher war es naheliegend, für alle, die zur Pfarrgemeinde gehören, zu beten: für die Familien, die Kinder und Jugendlichen, für Alte und Junge…
Danach ging es weiter zur nächsten Station, dem Domberg und dort in die Krypta mit dem Korbininanschrein. Hier fühlten wir uns besonders verbunden mit dem pilgernden Gottesvolk, denn seit Jahrhunderten wallfahren Menschen zum Hl. Korbinian. Es war für uns eine Freude zu danken und zu bitten für die Kirche – das pilgernde Gottesvolk – um den Geist Gottes, damit sie
in den Nöten und Unsicherheiten unserer Zeit, glaubwürdig bezeugen kann, dass Gott tatsächlich mit auf dem Weg ist und dass es ihm um jeden Menschen geht, einfach weil seine Liebe grenzenlos ist.
Es waren besondere Erfahrungen, die wir auf der etwas anderen Wallfahrt zum Hl. Korbinian gemacht haben. Wir können nur sagen, dass es sich gelohnt hat, sich fragen zu lassen: „Wohin gehst Du?“
