Johannes ist durch seinen Lebensstil und durch seine Predigt zu einer schillernden Gestalt geworden. Das Volk, das gern starken Männern hinterher läuft, lässt sich beeindrucken. Obwohl es damals noch kein Twitter gab, hatte Johannes viele „Follower“ der unterschiedlichsten Couleur. Manche halten ihn für einen Scharlatan, andere für einen Spinner. Doch es gibt viele, die das religiöse Heil von ihm erwarten. Und es gibt fromme Juden, die überlegen, ob Johannes nicht der erwartete Christus selbst ist. Johannes distanziert sich klar von diesen Messiaserwartungen. Obwohl diese Erwartungen ihm vielleicht kurz schmeicheln, sagt er ganz deutlich, dass er nicht derjenige ist, den sich die Leute erwarten.
Auch mir wurden schon einmal unrealistische Erwartungen übergestülpt: Wenn die Susanne das in die Hand nimmt, wird es was! Doch ich konnte und wollte gar nicht. Ich spürte, dass diese Schuhe zu groß für mich waren.
Ihnen und mir selbst wünsche ich, dass wir gut unterscheiden, was das unsere ist und welchen Schuh wir uns anziehen wollen – und welchen nicht!
Sr. Susanne Schneider MC
Fest der Taufe des Herrn / Lukas 3, 15-16.21-22