gleich und anders – 12.12.21

Johannes und Jesus sind gleich in ihrer Leidenschaft und in ihrer Hingabe. Sie sind gleich in ihrem unbedingten Gerufensein. Beide Gottesmänner, Gottessöhne. Brennende für Gott und sein Reich. Aber Johannes weiß um die Unterschiede und ordnet sich zu. Er weiß, dass er nicht der Messias ist und verweist auf den Kommenden. Seine Taufe ist eine andere als die des Messias und sein Auftrag ist ein anderer. Johannes ist sich seiner Berufung sicher  – und kann deshalb selbstbewusst und großzügig die Größe des anderen anerkennen. Er ordnet sich ein und ordnet sich zu und weiß um seinen Platz im Plan Gottes. Der Kommende, dessen Name Jesus von Nazareth ist, ist stärker als er selbst. Und anders. Der Messias Gottes wird die Geister scheiden und einladen zur bedingungslosen Nachfolge. Seine Methode ist barmherzig-einladend zu sein, liebevoll-versöhnend, befreiend und heilend. In dieser sanften Art sammelt er die Menschen und führt sie zu ihrem Vater im Himmel.

Wenn wir nur alle den Ruf Gottes in unser Herz ließen und ihm großzügig mit unserem Leben antworteten! Wenn wir die eigene Berufung lebten und uns freuten an Gottes Wirken in jeder und jedem von uns! Welche Vielfalt und welcher Reichtum! Das Anderssein und Verschiedensein ist gottgewollt und gut und findet zusammen im gemeinsamen Ziel: Dass der Wille Gottes geschehen möge unter uns und in seiner Welt. Es geht um Jesus und um Gottes Reich. Dem haben wir zu dienen und dafür soll unser Zeugnis sein.

Sr. Christine Zeis MC

3. Adventssonntag / Lukas 3, 10 – 18