FÜR EINE KULTUR DER ACHTSAMKEIT

Für eine Kultur der Achtsamkeit – Anregungen für ein gutes Miteinander in der Weg-Gemeinschaft und darüber hinaus“. Unter diesem Motto stand das Jahrestreffen unserer Weg-Gemeinschaft am Samstag, 23. Oktober 2021 – dieses Jahr im Online-Format. Insgesamt nahmen 23 Frauen und Männer inklusive einiger unserer Schwestern daran teil. Ziel der thematischen Arbeit war es, über das institutionelle Schutzkonzept ins Gespräch zu kommen, das wir Missionarinnen Christi zu Beginn des Jahres erarbeitet hatten. Sr. Mareile Hartl, Präventionsbeauftragte der Region Deutschland/Österreich, vermittelte dazu der Gruppe einen Überblick über die verschiedenen Kapitel des Konzeptes, gab Begriffsklärungen und brachte Beispiele aus dem Verhaltenskodex.

Was geht? – Und was geht nicht? Das war auch die Fragestellung einer Übung, bei der verschiedene Alltagssituationen genannt wurden und die Teilnehmenden eingeladen waren, eine grüne, eine gelbe oder die rote Karte zu zeigen. Dabei zeigte sich, dass Grenzen immer auch subjektive Einschätzungen zugrunde liegen. Es wurde auch klar, dass Berührungen seit der Aufdeckung so vieler Missbrauchsfälle überschattet sind und es ist immer besser ist, zuerst um Erlaubnis zu fragen, ehe Mann oder Frau Hand anlegt. Roswitha Dierich aus Leipzig steuerte ferner Erfahrungen als Geigenlehrerin bei und erzählte zum Beispiel, wie sie auf Kinder zugehe, deren Haltung darauf schließen lasse, dass sie gerade schwierige Situationen durchzustehen hätten. Maria Stingl-Rehner aus der Nähe von Karlsruhe, die ehrenamtlich als geistliche Begleiterin tätig ist, war eine weitere Impulsgeberin aus unserem erweiterten Kreis und vermittelte Merkmale von geistlichem Missbrauch. Trotz der ernsten Thematik schätzten alle den offenen Austausch. 

Berichte aus General- und Regionalleitung öffneten den Blick auf die größere Gemeinschaft und ihre aktuellen Herausforderungen und Freuden.

Ein Austausch zu Psalm 121 und eine gemeinsame Gebetszeit waren explizit geistliche Elemente des Tages.

Alle waren sich einig: Es war gut, sich online auszutauschen, aber die Hoffnung und Vorfreude auf ein Treffen in Präsenz im Herbst 2022 bleiben wach.  

Sr. Ruth Pucher, Koordinatorin der Weg-Gemeinschaft in der Region Deutschland/Österreich