AUF DEM WEG

zur Feier ihrer ersten Bindung ist Novizin Sr. Barbara Wölfle, die sich hier vorstellt:

Als Unterallgäuer Gewächs habe ich seit meiner Geburt nahezu mein ganzes Leben in meiner Heimatstadt Mindelheim verbracht. Dort bin ich zur Schule gegangen, habe mich entfaltet und Wurzeln geschlagen. 19 Jahre war ich mit Freude und Leidenschaft in meinem Heimatlandkreis als Grundschullehrerin tätig, habe 30 Jahre in einem Chor gesungen und war in unserer Pfarrgemeinde engagiert. Ich hatte eine schöne Wohnung, eine tollen Arbeitsplatz und Freundes- und Bekanntenkreise, die mich getragen haben. Von außen betrachtet war mein Leben perfekt! In all diesen Bahnen hätte ich in Ruhe mein Leben bis zur Pensionierung weitergehen können…

… wenn da nicht eine wachsende Sehnsucht und gleichzeitig eine immer stärker werdende Unruhe in mir gewesen wäre. Die Sehnsucht, mein Leben ganz auf Jesus Christus auszurichten, mich an Ihn zu binden – die Mitte meines Lebens. Es wurde zunehmend eine Ahnung in mir stark, dass diese Sehnsucht in einer Ordensgemeinschaft einen guten Raum bekommen könnte. Und so brach ich auf – mit Los-Lass-Schmerz, aber mit einer tiefen Zuversicht in mir.

So bin ich bei den Missionarinnen Christi gelandet und befinde mich nun auf der allerletzten Wegstrecke des zweijährigen Noviziats. Ende Februar darf ich das Fest der ersten zeitlichen Bindung feiern. Nach dieser intensiven Zeit des „Auf-mich-und-meinen-Gott-Zurückgeworfen-Seins“, des Kennenlernens dieser Gemeinschaft und den vielen bereichernden Erfahrungen in verschiedenen Tätigkeitsfeldern (z.B. Klinikseelsorge, Altenheim) werde ich ab Herbst wieder an einer Grundschule arbeiten. Darauf freue ich mich schon, da ich die Arbeit mit den Kindern vermisst habe. Viel Neues kommt nun wieder auf mich zu. Wie gut, dass ich vertrauen kann, dass Er all meine Wege mitgeht.

Sr. Barbara Wölfle