Gebrauchsanweisung eines Königs – 21.11.21

Im Evangelium bezeugt Jesus unmissverständlich, dass er ein König ist: „Ja, ich bin ein König; ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ Dieses Bekenntnis brachte ihm die Dornenkrone, Spott und Gelächter ein. Jesus als König, missverstanden nicht nur in dieser Welt, sondern auch in mir selbst, in meinen Wünschen und meiner Sehnsucht, wie Gott diese Welt regieren soll, um Not und Leid endlich in den Griff zu bekommen. Doch Jesus bringt mir eine andere Wahrheit entgegen.

Um Jesus als König besser zu verstehen, gibt er mir eine Art Gebrauchsanweisung: „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.“ Das biblische Bild vom guten Hirten ist hier nicht zu überhören. Ein König als Hirte, der sich um alle bemüht, die ihm anvertraut sind. Er zeigt mir Orte der Liebe, der Zuwendung, und er begegnet mir in großer Achtung vor meiner Person. Ein König als Hirte, der mir immer wieder nachgeht und der mich aus der Verstrickung befreit. Eigentlich kann ich gar nicht anders, als Gott als meinen Hirten und König anzuerkennen. Dennoch bleibt es eine tägliche Herausforderung, dass ich mich um seine Wahrheit bemühe, die mich befähigt, auf seine Stimme zu hören.  Diese Stimme ereignet sich im hier und jetzt: ganz banal im Alltag, dort wo ich mich um das Leben der Menschen und der Schöpfung bemühe. Jesus, der König unserer Wahrheit sein möchte, begegnet uns, indem wir auf seine Stimme hören. Wer von uns wünscht sich nicht eine solche Gottverbundenheit.  Das ganze Leben ist geprägt und bewegt von ihm und in dieser Verbundenheit finden wir den Weg zu den Menschen. Mit dieser Erfahrung bin ich mir sicher,  dass wir mutiger werden, Verantwortung für seine Anliegen in dieser Welt zu übernehmen.

Sr. Maria Fokter MC

Christkönigsfest /  Johannes 18, 33b-37